Beim Fliesenkauf denkt man in erster Linie an Design, Farbe und Format – aber ein wichtiger Aspekt wird dabei oft übersehen: der Verschnitt. Dabei handelt es sich um den Materialverlust, der beim Schneiden und Verlegen von Fliesen entsteht. Wer den Verschnitt nicht einplant, riskiert, dass das Material am Ende nicht ausreicht – und das kann teuer und ärgerlich werden.
Was ist Verschnitt – und warum entsteht er?
Beim Verlegen müssen Fliesen an Wände, Ecken, Kanten oder Rohre angepasst werden. Dabei entstehen Abschnitte, Bruchstücke oder Fliesenreste, die nicht mehr weiterverwendet werden können. Besonders bei ungewöhnlichen Raumzuschnitten oder aufwendigen Verlegemustern fällt dieser Verschnitt höher aus.
Als grobe Faustregel gilt:
10 % Verschnitt sollten Sie beim Fliesenkauf immer mit einplanen.
Doch dieser Wert ist nicht in Stein gemeißelt – verschiedene Faktoren können den tatsächlichen Bedarf stark beeinflussen.
Welche Faktoren beeinflussen den Fliesenverschnitt?
1. Raumgröße & Zuschnitt:
Kleine Räume mit vielen Ecken, Nischen oder Schrägen erzeugen meist mehr Verschnitt als große, offene Flächen. Je komplizierter der Grundriss, desto mehr Schnittkanten fallen an.
2. Fliesenformat:
Großformatige Fliesen wirken modern und edel, verursachen aber oft mehr Verschnitt – denn jeder Zuschnitt betrifft eine größere Fläche. Kleinere Fliesen oder Mosaike lassen sich flexibler verarbeiten und anpassen.
3. Verlegemuster:
Je aufwendiger das Muster, desto höher der Verschnitt:
- Gerade Verlegung (parallel zur Wand) ist am effizientesten.
- Diagonale Verlegung oder Fischgrät-Muster benötigen deutlich mehr Zuschnitt – und damit auch mehr Material.
4. Verlegeerfahrung:
Erfahrene Fliesenleger arbeiten präziser und effizienter. Wer selbst Hand anlegt, sollte etwas mehr Reserve einplanen – denn kleine Fehler lassen sich oft nicht korrigieren.
Wie viel Verschnitt sollte man einplanen?
Hier sind einige Richtwerte für die Verschnittzugabe:
Verlegeart bzw. Situation | Empfohlener Verschnitt |
---|---|
Gerade Verlegung | 5 bis 10 % |
Diagonale Verlegung | 10 bis 15 % |
Großformatfliesen bzw. schwieriger Raum | 15 bis 20 % |
Mosaikfliesen | ca. 5 % |
Tipp: Lieber etwas zu viel als zu wenig bestellen – insbesondere bei Fliesen mit Muster oder Farbverlauf.
Warum Sie lieber ein paar Fliesen mehr kaufen sollten
Neben dem Verschnitt gibt es noch einen weiteren guten Grund für eine Reserve:
Nachbestellungen sind oft schwierig, da Fliesen aus unterschiedlichen Chargen leichte Farbabweichungen aufweisen können. Eine zusätzliche Handvoll Fliesen auf Lager ist also Gold wert – zum Beispiel für spätere Reparaturen oder Ergänzungen.
Fazit:
Ein durchdachter Verlegeplan und die richtige Mengenberechnung helfen nicht nur, den Verschnitt zu minimieren, sondern auch Material, Zeit und Geld zu sparen. Wenn Sie unsicher sind, wie viel Sie bestellen sollten – sprechen Sie uns gern an. Wir unterstützen Sie bei der Planung!
Sie haben Ihre Wunschfliesen schon gefunden? Dann denken Sie jetzt an die passende Menge – und planen Sie den Verschnitt gleich mit ein.